






Die Freunde Sinsheimer Geschichte zu Besuch in Schwäbisch Hall


Einer der besterhaltenste und älteste jüdische Gebetsraum von Deutschland aus Unterlimpurger Synagoge - ausgestellt im Hällisch-Fränkischen Museum

links
ein mittelalterlicher Tretkran zum Bauen von Gebäuden und Kirchen
rechts
die sogenannte "Große Treppe" im Stadtzentrum wo die Freilichtspiele von Schwäbisch Hall statt-finden

Die Freunde Sinsheimer Geschichte konnten bei ihrem Ausflug nach Schwäbisch Hall eine besondere Betreuung genießen, denn obwohl das Hällisch-Fränkische Museum an diesem Tag geschlossen war, begrüßte sie die ehemalige Sinsheimer Museumsleiterin Dinah Rottschäfer zu einer ganz privaten Führung an ihrem neuen Arbeitsplatz.
Es zeigte sich sehr schnell welch Fülle an Ausstellungsstücken, an Informationen, das große, in sieben historischen Gebäuden befindliche Museum beinhaltet. Ein Thema von besonderem Interesse das Salz, das schon zur Keltenzeit in Hall gewonnen wurde und dessen Geschichte und Gewinnung ein großer Raum gewidmet ist. Ebenso bestaunten die Gäste die europaweit einmalige Sammlung von 200 bemalten Schützenscheiben des 18. Und 19. Jahrhunderts und die Alabaster- und Elfenbein-Plastiken des Bildhauers Leonhard Kern, bedeutender Künstler des 17. Jahrhunderts, der zu Beginn des 30jährigen Krieges auch am kurfürstlichen Hof in Heidelberg arbeitete. Ein weiterer Höhepunkt des Museums war der Blick in die Judaica-Abteilung, die Einblicke in das Leben und die Kultur der Landjuden im Umfeld Schwäbisch Halls darstellt, mit dem außergewöhnlichen Fund eines fast vollständig erhaltenen jüdischen Betraums von 1738/39, vollständig ausgemalt mit Pflanzenmotiven, Tieren, Früchten und Gebetstexten. Und dann gab es für die teilnehmenden Burgführer Wolfgang und Marita nach ein besonderes „Geschenk“, denn das Museum besitzt den Nachbau eines mittelalterlichen Tretkrans, wie er auch sicherlich für den Bau der Burg Steinsberg benutzt wurde. Die beiden Burgführer konnten sich nun ganz persönlich beim Ausprobieren dieses Hebemechanismus ein Bild dessen Funktion machen, was sich als anstrengend und nicht ganz einfach erwies.
So war es nach 2 Stunden Museumsbesuch nicht nur für die beiden eine Erholung nebenan in einem Lokal zum Mittagessen einzukehren und bei Speis und Trank die vielen neuen Eindrücke etwas zu sortieren und sich auf den folgenden Stadtrundgang vorzubereiten. Dieser führte zum Marktplatz, mit schönen Gebäuden des 18. Jahrhunderts und der, über allem thronenden, romanischen Michaelskirche mit der großen Freitreppe, Schauplatz der Freilichtspiele seit 1925. Bemerkenswert in der heute evangelischen Kirche ist die Vielzahl der mittelalterlichen Kunstwerke, die unter Mithilfe des Reformators Johannes Brenz dem Bildersturm jener Zeit entkamen. Auf dem Weg durch die Stadt erläuterte Frau Rottschäfer noch weitere interessante Details zur Stadtgeschichte, zu Gebäuden und den Veränderungen, die die Stadt heute erlebt.
Noch einmal konnten die Sinsheimer bei Kaffee, Kuchen und Eis diese Eindrücke verarbeiten, bevor es, in jeder Weise gesättigt, wieder Richtung Heimat ging.